Über Iokaste
Iokaste war Königin von Theben und eine der tragischsten Gestalten der griechischen Mythologie. Sie war die Ehefrau von Laios, mit dem sie den Sohn Ödipus bekam. Eine düstere Prophezeiung warnte, dass dieser seinen Vater töten und seine Mutter heiraten werde. Um das zu verhindern, ließ man den Säugling aussetzen. Doch Ödipus überlebte, wuchs in Korinth auf, und erfüllte unwissentlich sein Schicksal: Er tötete Laios an einer Wegkreuzung und heiratete später Iokaste, die ihn nicht erkannte. Gemeinsam regierten sie Theben und hatten vier Kinder. Als die Wahrheit durch das Orakel ans Licht kam, beging Iokaste aus Scham und Verzweiflung Selbstmord – meist durch Erhängen. Ihr Tod ist der Wendepunkt der Ödipus-Tragödie. Iokaste steht für die Grenzen menschlicher Kontrolle über das Schicksal, aber auch für die tiefste Form ungewollter Schuld. Ihre Geschichte verdeutlicht die Tragik des Nichtwissens und die zerstörerische Kraft göttlicher Vorsehung