Über Ödipus
Ödipus ist eine zentrale Figur der griechischen Tragödie, vor allem bekannt durch das Drama „König Ödipus“ von Sophokles. Als Sohn des Königs Laios und der Königin Iokaste von Theben wird er aus Angst vor einer Prophezeiung ausgesetzt. Diese sagt voraus, dass er seinen Vater töten und seine Mutter heiraten werde. Unwissend erfüllt Ödipus genau dieses Schicksal: Er tötet Laios in einem Streit und heiratet später Iokaste, nachdem er Theben von der Sphinx befreit hat. Erst später erkennt er die Wahrheit – und sticht sich aus Schuld die Augen aus. Iokaste nimmt sich das Leben. Ödipus lebt fortan als blinder Wanderer, gezeichnet von Schuld und Erkenntnis. Seine Kinder – Antigone, Ismene, Eteokles und Polyneikes – tragen seine tragische Last weiter. Ödipus wird so zum Sinnbild für die Unausweichlichkeit des Schicksals. Seine Geschichte stellt Fragen nach Schuld, Wissen und menschlicher Ohnmacht gegenüber göttlichem Willen. Die Tragik liegt nicht nur in der Tat, sondern in der Unmöglichkeit, ihr zu entkommen. Er sieht erst klar, als er blind ist – ein starkes Bild für Wahrheit und Selbsterkenntnis.