Name
Orthos
(gr. Ὄρθος, lat. Orthrus)
Der Zweiköpfige Wächter
Gattung
Kreatur → Ungeheuer
Geschlecht
männlich
Symbole
Rinderherde, Wachhund & Zwei Köpfe
Gatte
-
Eltern
Echidna & Typhon
Großeltern
Keto, Phorkys, Gaia & Tartaros
Halbgeschwister
-
Kinder
-
Über Orthos

Orthos ist ein zweiköpfiger Hund der griechischen Mythologie und ein furchterregendes Ungeheuer. Er bewacht die roten Rinder des Riesen Geryon auf der mythischen Insel Erytheia. Orthos stammt aus der monströsen Verbindung von Echidna und Typhon und zählt damit zu den Nachkommen der „Mutter aller Ungeheuer“. Als Wächtertier ist er eng verwandt mit anderen Höllenhunden wie Kerberos, seinem mehrköpfigen Bruder. In der zehnten Aufgabe des Herakles wird Orthos von dem Helden getötet, als dieser die Rinder stehlen soll. Orthos verkörpert tierische Wildheit, Wachsamkeit und tödliche Loyalität. Trotz seiner monströsen Natur wird er seltener eigenständig dargestellt, sondern meist im Zusammenhang mit Geryon und dessen Herde erwähnt. Sein doppelter Kopf symbolisiert doppelte Wachsamkeit und Gefahr. Mit seiner Rolle als Hüter steht er stellvertretend für die Grenze zwischen Leben und Tod, Ordnung und Chaos. Orthos ist ein klassisches Beispiel für die tierisch-dämonischen Wesen der griechischen Mythologie.

10. Aufgabe von Herakles: Die Rinderherde des Geryon

Die zehnte der zwölf Aufgaben des Herakles bestand darin, die Rinderherde des Geryon aus dem fernen Westen zu stehlen und nach Mykene zu bringen. Geryon war ein gewaltiger Riese mit drei Körpern und lebte auf der Insel Erytheia. Die Rinder wurden von einem zweiköpfigen Hund namens Orthos bewacht, einem Bruder des Höllenhundes Kerberos, sowie von einem Hirten namens Eurytion.

Die Reise dorthin war lang und beschwerlich. Auf dem Weg durch die Wüste soll Herakles so von der Hitze erschöpft gewesen sein, dass er mit seinem Bogen auf die Sonne zielte. Als Zeichen der Bewunderung schenkte ihm Helios daraufhin ein goldenes Sonnenschiff, mit dem Herakles das Meer überqueren konnte.

Auf Erytheia angekommen, tötete Herakles zuerst den Hund Orthos, dann den Hirten Eurytion und schließlich Geryon selbst – in manchen Darstellungen mit einem einzigen Pfeil, der alle drei Körper durchbohrte. Danach trieb er die Rinder nach Osten.

Die Rückreise war ebenfalls voller Hindernisse: Flüsse, Räuber und sogar Hera versuchten, ihn aufzuhalten. Doch Herakles überwand alle Schwierigkeiten und brachte die Herde schließlich zu Eurystheus, der sie – wie viele andere erbeutete Tiere – den Göttern opferte.

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